Familienalltag managen: Konkurrenz oder Teamplaying?
Familienalltag im Teamplaying. Welches Team? – fragst du dich. Hier sorgt jeder für sein eigenes Überleben und sowieso musst du an alles denken. Dich treibt zur Weißglut, wie unmöglich alles Mögliche in 24 Stunden hineinpasst, damit was Vernünftiges bei rum kommt? Wenn es eines gibt, das du dir für euren Alltag wünschst: Du willst es mal einfach haben.
In diesem Blogartikel…
- lernst du dein Team für den entspannten Familienalltag richtig aufzustellen
- bekommst du Strategien an die Hand, das Feuer schnell zu löschen, wenn die Hütte brennt
- wirst du stolz feststellen, dass vieles schon ganz rund läuft in eurem Alltagsmanagement
Inhaltsverzeichnis
Warum du euren Familienalltag nicht unterschätzen solltest
Euer Familienalltag umfasst das ganze Leben, das in der Rush-Hour mit heranwachsenden Kindern passiert. Hier spielen sich die Erinnerungen der Zukunft ab. Der Alltag vereint alle Lebensbereiche. Der Alltag vereint beide Lebenswelten: Elternschaft und Kindheit. Rückblickend Versäumtes festzustellen, kann schmerzhaft sein. Jetzt ist also die Zeit, Herausforderungen als Lernchance zu begreifen und in einen entspannten Alltag zu investieren. Reflektiere, wo Stressoren liegen und welche Werte mehr Raum bekommen dürfen, damit ihr Dinge optimieren könnt: Denn diese Arbeit zahlt sich aus!
Die Definition von
Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.
- Ziele zu erreichen
- Werte zu leben
- Bedürfnisse zu befriedigen
- Haushalt - Wäsche machen, Aufräumen, Kochen...
- Besorgungen - Kleidung, Lebensmittel, Drogerieartikel einkaufen...
- Körper- und Gesundheitspflege - Körperhygiene pflegen, vom krank sein genesen, ärztlichen Rat einholen...
- Freizeit - Feiern, Urlaube, Spielanreize, Hobbys und Co. organisieren...
- Arbeit und Betreuung/Schule - beruflichen Weg definieren, Bringen und Abholen: von A nach B kommen...
- Beziehungszeit - Eltern-Kind Zeit gestalten, Paarzeit erleben, für sich selbst sorgen, Freunde und Verwandte treffen...
- Administrative Verpflichtungen - Formulare, Finanzen, Auto checken...
Dein genervter Blick auf den Familienalltag überlagert Momente der Lebensfreude
Mental Load Gefahr: Weißt du manchmal einfach nicht mehr, womit du anfangen sollst? Hinzu kommt: Einkaufstüten schleppen, zu Untersuchungsterminen traben und Co sind jetzt nicht deine liebsten To-Do’s? Ganz normal: Nicht alle Facetten deines Familienalltags hauen dich vom Hocker. Doch: Wenn für dich alles nur noch blöd ist, ist höchste Eisenbahn. Gewinnen Frust und Erschöpfung die Oberhand – werden bedeutende Glücksmomente weniger sichtbar für dich. Die Summe aus allen Alltagsaufgaben befeuert deinen Stress: nicht hinterher zu kommen, kann an dir nagen. Kommt dann noch eine akute Belastung ‚On-Top , wird’s schnell belastend.
Wenn du du ständig gestresst bist, verlierst du die Perspektive der anderen leichter aus den Augen: Du verlierst dein Team aus dem Blick und das, was es Gutes tut. Du bist damit beschäftigt, dich selbst über Wasser zu halten und fühlst dich schneller angegriffen:
- ich fühle mich alleine gelassen/muss alles alleine machen
- ständig komme ich zu kurz
- ich fühle mich nicht ernst genommen
Doch: Nicht alles was wir denken, ist wahr – wahrscheinlich eine der wichtigsten Lektionen, die wir uns als Eltern hinter die Ohren schreiben können. Überprüfe Gedanken, in denen du dich im Familienalltag akut bedroht fühlst, differenziert und lösungsorientiert: Sie entspringen meist aus unserem erhöhten Stress-Level und verschmelzen ein wenig mit alten schmerzhaften Erfahrungen. Vergiss eins nicht: Dein Team ist die ganze Zeit da und trägt dazu bei, dass es halbwegs läuft:
- dein Arbeitsnetzwerk und die Kita/Schule
- dein Partner/deine Partnerin
- dein Kind selbst, das immer selbständiger wird
- das Kursangebot/ die Nachbarschaft
- dein ganzes Netzwerk aus Freunden, Familie und Nachbarschaft
- die Haushaltshilfe, Babysitter oder der Lieferservice
Fakt ist: Als Mama oder Papa kommst du nicht drum herum deinen Familienalltag zu organisieren. Alltagsmanagement gehört nach den Pädagogen Ulrike und Frank Petermann sogar zu einer von sechs qualitativen Elternfähigkeiten. Mach dir klar für welche Ziele du dein Netzwerk schon nutzt – und wie du es noch besser aufstellen kannst, um dich an der einen oder anderen Stelle entlasten zu können. Denn dich zu klonen ist leider keine Option. Im Artikel Paarzeit als Eltern bekommst du 7 Schritte an die Hand als Elternpaar resilient zu bleiben. Komme ins Tun und entdecke die Alltags-skills, die ohnehin schon in dir selbst stecken – und drehe an den richtigen Stellschrauben, um den Alltagsstress mit mehr Leichtigkeit zu wuppen.
25 Resilienz-Tipps im Familienalltag, wenn die Hütte wieder brennt
Resilienz ist die Widerstandskraft, die wir brauchen, wenn uns alles zu viel wird: die Power mit der wir den Stress im Familienalltag zähmen können. Um im Alltag resilient denken und handeln zu können, wenn gerade alles drunter und drüber läuft, kannst du mehrere Stellschrauben anpassen. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, was Resilienz ist und wie unentbehrlich sie für deine Elternschaft ist, lies gerne im Blogartikel mentale Resilienz weiter.
- Nimm Herausforderungen an
- Differenziere, welche deiner Gedanken und Gefühle wirklich wahr sind, um von dort weiterzugehen und dich nicht persönlich angegriffen zu fühlen: 'Mich nervt, dass ich so wenig Zeit für mich habe. Das möchte ich angehen.'
- Prüfe, ob du dir ein realistisches Pensum an Zielen für den Tag legst. Der Tag hat 24h und dein Energielevel Kapazitätsgrenzen. Dafür hat aber unsere Woche mehrere Tage, auf die wir etwas verteilen können.
- Siehe die Tatsache, dass in der Regel immer etwas zu kurz kommt, nicht als Scheitern an, sondern als Einladung es in den nächsten Tagen nachzuholen.
- Erinnere dich, dass es normal ist, dass es immer mal wieder Phasen geben wird, in denen ihr fertig seid und jeder seine eigene Suppe kocht, um durchzukommen.
- Denke zuversichtlich über den Familienalltag
- Male dir ein positives Bild davon, dass das Strukturieren des Familienalltags mit der Erfahrung und Reflexion immer besser und leichter wird
- Definiere als wichtigstes Ziel nicht abgeschlossene Handlungen, da sie nach kurzer Zeit wieder von neuem erledigt werden müssen, sondern smarte Strategien sie anzugehen
- Nutze deine Fähigkeiten, um Dinge zu bewegen
- Nutze deine Analysefähigkeit und reflektiere typische Alltags-Stressoren und wie du sie präventiv minimieren kannst. Vielleicht verläuft der Morgen reibungsloser, wenn ihr am Abend in 10 Minuten alles bereit legt, was gebraucht wird: von Kleidung, über Kuscheltier zu Helm und Co.
- Mach dir bewährte Routinen und Rituale zu nutze, Verwende sie als Anregung, ungünstige Strukturen zu optimieren.
- Arbeite nach dem 4-Augen-Prinzip und teile in Tools wie Apps oder Wochenplänen Termine oder Dinge, die besorgt werden müssen
- Arbeitet als Team mit euren individuellen Stärken und Voraussetzungen und orientiert euch nicht an vorgegebenen Mustern oder Ideologien. Wer gerne kocht, kann öfter die Zubereitung übernehmen. Wer Wasser liebt, kann mit ins Schwimmbad. Wer sowieso morgens am Kindergarten oder der Schule vorbeifährt, kann die Kinder hinbringen, oder?
- Behaltet im Blick, dass die effektivste Lösung sich immer verändert, da der Entwicklungsstand eures Kindes und eurer Lebensumstände im Wandel sind
- Übernimm Verantwortung für den Familienalltag
- Mach dir den Wert deiner Selbstfürsorge bewusst ohne andere für deine unerfüllten Bedürfnisse verantwortlich zu machen
- Stoppe Gedanken, die dich in eine Opferhaltung bringen und die anderen als Bedrohung ansehen
- Wiederhole Gedanken, die dir beweisen, dass du nur in deiner Verantwortung in Bewegung kommst und dich weiterentwickelst
- Gestalte aktiv Beziehungen
- Beobachte dich und dein Kind neugierig im Spiel und genieße den Moment
- Wechsle in der Partnerschaft die Perspektive und fokussiere wie dein Gegenüber zur Alltagsgestaltung beiträgt und an seine Grenzen kommt
- Bringt euch gegenseitig Life-Hacks aus euren Stärken bei
- Priorisiere deine unerfüllten Bedürfnisse, um sie schnellstmöglich zu erfüllen
- Nutzt euer Netzwerk und gesteht euch Unterstützung zu: Vielleicht können Großeltern, Babysitter, Elternfreunde oder eine Putzhilfe mal übernehmen?
- Denke lösungsorientiert
- Entwickle ein kluges Zeitmanagement: Welche ähnlichen Aufgaben kannst du bündeln? Wo kannst du Zeit gewinnen, weil du etwas erledigst, weil es auf dem Weg liegt oder du erzwungene Wartezeit für das Erledigen von Aufgaben nutzt? Während der Ofen noch an ist, schonmal die Spülmaschine ausräumen? Während die Kindersendung noch läuft schonmal Wäsche zusammenlegen? Doppelte Menge Bolognese kochen und für die Zukunft einfrieren?
- Bleib am Ball verschiedene Neuroutinen auszuprobieren bis sie funktionieren wie gewünscht
- Setze Timeboxing mit Sanduhren oder Timer ein, um festgelegte Zeit für eine Aufgabe zu priorisieren und dann Schluss zu machen
- Gestalte deinen Familienalltag reflektiert
- Plane clevere Beziehungszeiten ein. Bietet sich der Abend günstig für regelmäßige Paarzeit oder Me-Time an? Der Nachmittag unter der Woche oder Vormittag am Wochenende für mehr Zeit mit deinem Kind?
- Komme in die Umsetzung neuer Ideen aus vergangenen Learnings
- Plane etwas in in der Zukunft, worauf ihr als Familie voller Vorfreude hinarbeitet
10 Erfolge, wie du bereits täglich den Familienalltag mit deiner Resilienz rockst
Du lebst im Elternteam bereits täglich deine Resilienz ganz selbstverständlich in eurem Alltagsmanagement aus. Du nutzt die Lebenskraft, die dich antreibt, den Alltag voll auszukosten – auch ohne im Leidensdruck festzustecken.
Du bewirkst täglich etwas Gutes mit deinem Tun
- Du hast einen gesunden Snack zubereitet, der euch mit wertvollen Vitaminen und Nährstoffen versorgt und zu eurer körperlichen Abwehr beiträgt?
- Du hast im Teamplaying eine neue Routine zur Optimierung der Ordnung auf den Weg gebracht, mit der ihr Zeit gewinnt, weil ich jetzt wisst, wo ihr immer XY aufbewahrt?
- Super! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass ihr mit euren Fähigkeiten, Mehrwert im Familienalltag schaffen könnt.
Du denkst im Familienalltag zuversichtlich
- Du hast wiederholt die Waschmaschine angestellt - in der optimistischen Haltung die Wäsche diesmal wirklich aufzuhängen und nicht erneut über Nacht liegenzulassen?
- Dein Kind hat beim Tischdecken geholfen und voll konzentriert den Porzellan Teller vom Schrank zum Tisch rüber getragen?
- Klasse! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass ihr mit einem neuen Schritt etwas riskiert, dass sich letztendlich lohnt.
Du nimmst jeden Tag gemeinsame Herausforderungen an
- Du hast hingesehen, dass euer Morgenablauf noch ausbaufähig ist und Ideen für eine neue Morgenroutine entwickelt?
- Du hast bemerkt, wie dir einige Aufgaben zu viel werden und sie ausgelagert oder auf zwei Schultern verteilt?
- Spitze! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass es wichtig ist hinzusehen, was euch unzufrieden macht, um Dinge verbessern zu können.
Du denkst täglich lösungsorientiert und optimierst den Familienalltag
- Du hast dir Zeit genommen dich im Elternteam auszutauschen, abzuwägen und zu entscheiden, wie ihr das nächste Wochenende gestaltet?
- Du hast in der Retrospektive der letzten Geburtstagsfeier mit deiner Partnerin/deinem Partner erkannt, was ihr für nächstes Mal behalten, weglassen und neu ausprobieren wollt?
- Spitze! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass es sich lohnt reflektiert am Ball zu bleiben, um euer Familienleben leichter und schöner zu gestalten.
Du übernimmst jeden Tag Selbstverantwortung
- Du hast Gedanken gestoppt, die dich in eine Opferhaltung bringen, weil sie suggerieren, dass du im Alltagsmanagement 'alleine gelassen' wirst und deinen Blick differenzierter darauf ausgerichtet, an welchen Stellen du tatsächlich unterstützt wirst?
- Du hast Gedanken wiederholt, die dich ermächtigen, dich selbst verantwortlich zu fühlen deine Wünsche zu äußern, dir Unterstützung zu holen und zu erlauben nicht alles alleine schaffen zu müssen?
- Spitze! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass es eine Chance ist Verantwortung zu übernehmen - und kontraproduktiv einen Schuldigen zu suchen.
6 Erfolge, wie du bereits täglich euren Familienalltag mit Eltern-skills aufwertest
Du bringst im Elternteam jeden Tag wertvolle Eltern-Fähigkeiten mit ein, die euren Familienalltag verschönern – und eurem Kind Sicherheit und Orientierung geben.
Du bist ein gutes Vorbild im Familienalltag
- Du hast dich ganz ehrlich bei deinem Kind entschuldigt, weil du deinen Alltagsfrust ein wenig an ihm ausgelassen hast und gemerkt hast, dass deine Reaktion nicht in Ordnung war?
- Du hast Urlaub gebucht und lebst deinem Kind vor, dass zur Freiheit entscheiden zu können auch gehört, dafür zu arbeiten?
- Spitze! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass du ein wichtiger Leuchtturm für dein Kind sein kannst.
Du setzt und realisierst Grenzen
- Du hast deinem fordernden Kind mit Klarheit die sachlichen und zeitlichen Zusammenhänge erklärt, warum du gerade nicht mit ihm spielen kannst und betont, dass du es nach dem Essen gerne machst?
- Klasse! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass es wichtig ist für dich und deine Kapazitäten einzustehen und hilfreiche Erklärungen zum einordnen zu geben.
Du förderst dein Kind in seiner Entwicklung
- Du hast deinem Kind stolz seinen Becher selbst einschenken lasssen, weil du seinen Entwicklungsstand beobachtest und immer mehr Verantwortung im Familienalltag übergibst?
- Gut! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass du Expert:in für die Entwicklung deines Kindes bist und neue Anreize schaffst, die praktischerweise als Nebeneffekt die Alltagsorganisation erleichtern.
Du hörst aktiv zu und kommunizierst wertschätzend
- Du hast dich deinem Kind ganz zugewandt und neugierig in die Augen geschaut, als es dir vom Kita-Tag erzählt hat?
- Du hast deine Partnerin/deinen Partner aktiv um Hilfe bei der Organisation der Geschenke gebeten, weil deine Ressourcen eingeschränkt sind?
- Prima! Mit dieser Erfahrung hast du die Überzeugung gefestigt, dass du mit guter Kommunikation Wertschätzung spiegeln kannst.
Fazit: Mit bewusster Teamaufstellung läuft dein Familienalltag gleich runder
Den Familienalltag zu strukturieren ist jede Menge Arbeit, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Paradoxe: Du kannst Zeit für die wesentlichen Dinge im Leben zurück gewinnen, in dem du dir Zeit nimmst deinen Alltag zu reflektieren und optimieren. Wappne dich gegen zu viel Stress: Eine ressourcenorientierte Wahrnehmung ist ein starker Begleiter deines Familienalltags. Fokussiere Funktionierendes, um Energie und Anregung für Verbesserungen zu sammeln und Erfolgsmomente zu feiern. Behalte im Blick, dass dein starkes Netz und deine Stärken im Managen eures Familienalltags bereits da sind.
Brauchst du einen Fahrplan, die Ruhe zu bewahren, wenn die Nerven blank liegen? Im Familienalltag ist eines sicher: Stress ist vorprogrammiert. Finde im 90-minütigen Resilienz Elterncoaching heraus, welche Schritte es für dich braucht, deine Nerven zu behalten und gelassener durch deine Herausforderung im Familienwahnsinn zu gehen.
Magda Wijanto
B. A. Kindheitspädagogin und zertifizierte Resilienztrainerin
- kontakt@ismida.de
- 2025 ismida Magdalena Wijanto