Sprachförderung bei Kindern -
wie du dein Kind
im Alltag sprachlich förderst

Sprachförderung bei Kindern klingt kompliziert und nach einem dicken Batzen Arbeit? Lass dich beruhigen – Sprachförderung kann im Familienalltag mit ganz wenig Aufwand spielerisch gelingen. Dir ist wichtig, deinem Kind eine gesunde Sprachentwicklung zu ermöglichen, aber du bist unsicher, wie du das konkret umsetzt und ob das nicht lieber doch in die Hände von Kita und Schule gehört?

In diesem Blogartikel…

Inhaltsverzeichnis

Sprachförderung bei Kindern - Warum Sprache so wichtig ist

Eine gesunde Sprachentwicklung öffnet deinem Kind Möglichkeiten: 

Wie entsteht kindliche Sprachentwicklung?

Sprachentwicklung ist magisch – dein Kind entwickelt sich vom brabbelnden Baby zu einem philosophierenden Wesen. Was muss dazwischen alles passieren? Vereinfacht gesagt entsteht Sprachentwicklung durch die Sprachanreize, die ein Kind durch seine Sinne erfährt, die Verarbeitung, die im Gehirn stattfindet und sein Sprachwerkzeug, das es dafür nutzt.

Beziehung und Anerkennung haben eine große Bedeutung für das Lernen. Eine wesentliche Voraussetzung, Sprache zu lernen, sind also positive Spracherfahrungen. Du als besonders sichere Bindungsperson – von Anfang an – bist also perfekt geeignet, gemeinsam mit deinem Kind schöne Spracherfahrung zu erleben.

Überblick: Schlüsselphasen kindlicher Sprachentwicklung

Dein Kind durchläuft von Geburt an bis zum 12. Lebensjahr Schlüsselphasen in seiner Sprachentwicklung. Sie bauen aufeinander auf und verlaufen zum Teil parallel – bestimmte Sprach-Fähigkeiten erweitern und optimieren sich laufend.

Sprachentwicklung bei Kindern: Was du genau beobachten kannst

Alter deines Kindes

Meilenstein

Was du beobachten kannst:

erstes Lebens-Halbjahr

Lallphase I

Gurren, Quietschen, Glucksen, Lachen, Schmatzen

zweites Lebens-Halbjahr

Lallphase II Erstes Sprach­verständnis
„ba, ma“ und Silbenketten „bababa“ Dinge haben eine Bedeutung: Sinn­gemäße Reaktion/­Handlung

ca. 1. Lebensjahr

Ein-Wort-Äußer­ungen Aussprache mit Vokalen + einfachen Konsonan­ten-Lauten

„Mama, Papa. da, mehr“

[m], [n], [b], [p], [d], [t]

1,5 – 2 Jahre

Zwei-Wort-Äußer­ungen Erstes grammati­kalisches Verständnis: Eigen­schaften/­Hand­lungen benennen

„Papa da, Ham heiß“ 

Aktiver Wortschatz ca. 50 Wörter

2.-3- Lebensjahr

Mehrwort-­Äußerungen Aussprache mit erweiterten Konsonan­ten-Lauten

und“ „oder“ Äußerungen, Fragen über Fragen beginnen

Wortschatz mit 2,5 J. bei 250 Wörtern

Ab 3.-5. Lebensjahr

Satzbildung und Satzabfolgen

Grammatik­sprung

deutlichere Aussprache auch

schwieriger Konsonan­ten-Laute

Erste Hauptsätze (S-P-O), später mit Neben­sätzen, „weil“ „obwohl

Verb-Konjuga­tionen,

Formen der Vergangen­heit und Zukunft

Aktiver Wortschatz mit 4 J. ca. 1.000 Wörter

Vorschul­alter/­Schulalter
Objekti­vierung von Sprache
Sprache in Bestandteile zerlegen: Silben- Buchstaben­laute-Worte: Erstes Schreiben und lesen

Schulalter

Abstrakter Sprach­gebrauch

Schriftsprach­erwerb

Aktiver Wortschatz mit 6 J. ca. 5.000 Wörter, Neuwort­schöpfungen, Geschichten erzählen, Wortwitz, Doppel­deutigkeit/­Metaphern

Sprachförderung im Familienalltag -
5 Wege dein Kind sprachlich zu fördern

Bücher – Allrounder der Sprachförderung: Es gibt sie für jede Altersgruppe. Wortschatz, Sprachverständnis, Grammatik, Satzbildung, abstrakter Sprachgebrauch – hier werden alle Anregungen zu Sprach-Meilensteinen in liebevoll illustrierten Bilderbüchern und Geschichten abgedeckt. Du kannst deinem Kind nicht nur ein Buch vorlesen oder es als Sprachanlass nutzen, sondern dazu einladen selbständig eines anzuschauen oder sich im ersten Lesen zu üben. Und falls das nicht drin sein sollte: Mach ein Hörbuch an, wenn du noch anderen Kram zu erledigen hast! 

Sprachförderung bei Kindern im Familienalltag - Vater liest gemeinsam mit Sohn ein Buch

Musik und Bewegung fördern Sprachentwicklung. Sie stärken das Sprachgespür für Rhythmus, Sprachmelodie und Tonalität. Wenn wir diese Dinge vereinen, verbinden sich unsere Hirnhälften im Lernprozess. Besuch mit deinem Kind einen Musikkurs, in dem Lieder gesungen und Rhythmen geklatscht werden, lass dein Kind ein Instrument spielen, im Chor singen oder rollt zu Hause einfach eine Bühne aus. Musik an!

Dein Kind braucht neben all den Reizanregungen – Phasen der Ruhe und Verarbeitung. Es ist wichtig, dass dein Kind das Erlebte richtig einordnen und kategorisieren kann. Wenn dein Kind also das nächste Mal im Flow in einem Rollenspiel versinkt, lausch doch mal, welches Erlebnis es da gerade verarbeitet und lass das Essen vielleicht doch noch ein paar Minuten warten, wenn’s geht!

Überprüfe, ob du in der Regel richtige Signale sendest, die positive Botschaften zu Sprache zu vermitteln: Reagierst du aufmerksam und angemessen auf Kontaktaufnahme und Äußerungen? Achte darauf, dass dein Kind die Chance bekommt positive Überzeugungen von Sprache zu verinnerlichen: Mit Kommunikation kann ich etwas bewirken. Sprache schafft Nähe, Geborgenheit, Verständnis. Sprache macht Spaß!

Fazit: Öffne deinem Kind mit Sprachförderung Türen zur Welt

Du hast sicher festgestellt, dass du dein Kind längst sprachlich förderst und es leicht in den Alltag integrierbar ist – ohne Druck und großen Aufwand ergeben sich Sprachanreize und Dialoge. Manchmal gehen jedoch in der Hektik des Alltags, in dem wir uns im  Vorbeigehen Worte zu werfen – bestimmte Schwerpunkte unter. Was hilft? Ein bewusster Blick, das ein oder andere zu vertiefen. Pick dir doch gern 1-2 Anregungen aus, die du in den nächsten Wochen gezielter angehen willst.

Dass du im Alltagsstress auch mal Momente erlebst, in denen du weder Lust noch Kraft hast, achtsam zu reden, geschweige denn vorzulesen und Kommunikation manchmal auch daneben läuft, ist völlig menschlich. Wichtig ist: In der Regel übst du mit deinem Kind positive Kommunikation aus.

Sprache zu beherrschen und gute Kommunikationsfähigkeiten zu haben, erleichtert das Leben enorm und bringt großartige Chancen mit sich. Ein toller Motivator für Sprachförderung: Halte dir vor Augen, was du da Komplexes begleitest – auch wenn die hundertste Wiederholung des Wortes x oder die langwierige Erzählung deines Kindes möglicherweise wenig Stimulation in dir selbst auslöst – es wird dann spannend, wenn du in das eintauschst, was in deinem Kind vorgeht und an welchen Leistungsanspruch dein Kind gestellt ist:

Sprachförderung bei Kindern - kindlicher Leistungsanspruch an Sprachentwicklung

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Magda Wijanto

B. A. Kindheitspädagogin und zerttfizierte Resilienztrainerin

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